Absinth oder nicht Absinth, das ist keine Frage!
Absinth ist vielleicht das beliebteste Getränk bei Steampunkern. Hast du es schon einmal probiert? Dieses Kultgetränk gibt es seit Jahren in der Steampunk-Welt und ist inzwischen fast unverzichtbar. Die grüne Farbe des Getränks beeinflusst sogar manchmal die Steampunk-Kleidung.
Wie Clara von “Ruffles & Steam” sich von diesem Thema hat inspirieren lassen, kannst Du auf unserem Titelfoto sehen. Hier ist sie eine Absinthfee, logisch, oder? Schau dir die Details ihres Outfits einmal genauer an, die Elfenflügel z.B. sind Absinthlöffel!
(Das Foto wurde von Fantastic People Pictures erstellt und das Set wurde von Nana zusammengestellt.) Hier kann man wieder einmal sehen, dass Steampunk nicht nur braun sein muss. Grün ist auch genial!!
Heutzutage stößt man auf der Getränkekarte leider eher selten auf Absinth, aber Absinth war einst das Getränk der böhmischen Elite. Auch viele Künstler wie zum Beispiel Vincent van Gogh, Picasso und Oscar Wilde waren Absinth-Fans. Unter anderem aufgrund der giftigen grünen Farbe wurde es schnell als mythisches Getränk dargestellt. Es wurde geglaubt, dass es die Macht hatte, einen in andere Welten zu bringen (Steampunk-Welt?). Darum auch der Spitzname “die grüne Fee”. Oscar Wilde, der berühmte irische Dichter und Dramatiker, beschrieb das Getränk einmal wie folgt:
„Nach dem ersten Glas sieht man die Dinge so, wie man sie sehen will. Nach dem zweiten Glas sieht man die Dinge so, wie sie nicht sind, und nach dem dritten Glas sieht man die Dinge so, wie sie tatsächlich sind, – und das ist das Schrecklichste von allen. “
Es gibt nur eine Möglichkeit herauszufinden, ob dies wirklich der Fall ist: Probiere es aus :-D. Hier ein Rezept für die Mutigen unter Euch:
Tod am Nachmittag:
1 Schuss Absinth
1 Glas eiskalter Champagner
1 Schnapsglas
1 Champagnerglas
Durst
Hemingway selbst sagte über das Rezept: “Man giesse 1 Schuss Absinth in ein Champagnerglas. Man füge eiskalten Champagner hinzu, bis das Getränk die richtige, milchige Textur hat. Man trinke langsam drei bis fünf Gläser hiervon.” Jetzt wissen wir auch, warum es Tod am Nachmittag heißt …
Hallucinerende Effekte von Absint
Die psychedelischen Wirkungen von Absinth sind im Wesentlichen auf den hohen Alkoholanteil zurückzuführen. Dies ist im Durchschnitt bei etwa 55% bis 70% Alkohol, also ziemlich stark! Dies ist aber natürlich nicht die einzige Komponente. Absinth wird aus Alkohol und dem Kräuterwermut destilliert. Der Kräuter-Wermut enthält Absinth und Thujon. Absintin sorgt für einen bitteren Geschmack und Thujon wirkt etwas halluzinierend. Die meisten Steampunker unter uns sehen auch den Thujon-Gehalt als Indikator für den Grad der Halluzination.
Durch die halluzinatorischen Wirkungen von Absinth wurde das Getränk zwischen 1915 und 1998 in den meisten europäischen Ländern verboten, man war überzeugt davon, es würde zum Wahnsinn führen. Der Hauptschuldige war das Thujon. Das Thujon schien nur bei sehr hohen Dosen eine halluzinogene Wirkung zu verursachen. Aus diesem Grund ist Absinth inzwischen nur noch mit einem Thujon-Gehalt unter 35 Milligramm pro Liter erhältlich.
Wie trinkt man Absinth?
Angesichts des hohen Alkoholgehalts von Absinth ist es nicht empfehlenswert, das Getränk pur zu trinken. Stattdessen gibt es zum Glück unzählige Möglichkeiten, Absinth zu trinken. Das Getränk wird oft angezündet, so dass die Hälfte des Alkohols verdampft. Erst dann wird getrunken. Auch kann man Absinth mit kaltem Wassen mischen. Er bekommt dann eine milchige Farbe.
Ein weiterer Weg, Absinth zu geniessen, ist durch einen Zuckerwürfel. Dazu stellt man einen speziellen Absinth-Löffel auf ein Glas, das mit 3cl Absinth gefüllt ist. Man legt einen Zuckerwürfel auf den Löffel und lässt dann langsam eiskaltes Wasser über den Zuckerwürfel laufen, bis er sich auflöst. Dies geschieht am besten durch einen speziellen Absinthfontäne.
Ein guter Mittelweg zwischen den beiden Wegen kann gefunden werden, indem ein in Absinth getränkter Zuckerwürfel mit einem Absinth-Löffel auf den Absinth gestellt wird. Man zündet diesen Zuckerwürfel dann an, so dass ein Teil des Alkohols verdunstet und der Zucker karamelisiert. Der Zucker wird erst gelöscht und dann in den Absinth gegeben, damit nicht noch mehr Alkohol den Flammen zum Opfer fällt.
Jetzt macht auch das Kostüm von Clara viel mehr Sinn, oder? 🙂 Grüne Fee … Absinthlöffel …
Proost!
Eure Irma Madhatter
bzw.
Dani von Steampunk Heaven
Haftungsausschluss: Bitte beachte, dass Absinth körperlich und geistig süchtig machen könnte.